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Remotekamera bei der Eishockey-WM




Zwei Wochen war ich für dpa bei der Eishockey-WM in Köln im Einsatz. Ab dem Viertelfinale

hatten meine Kollegin Monika Skolimowska und ich zusätzlich eine Remotekamera am Catwalk unter dem Arenadach installiert.


Die Kamera, eine Nikon D4s mit einem 70-200mm Objektiv, blickte fast senkrecht auf eines

der Tore hinunter. Kamera und Objektiv waren jeweils mit einem Manfrotto MagicArm am Geländer des Catwalks befestigt. Zusätzlich waren die Kamera und die MagicArms mit je einem Fangseil gesichert. Auch der PocketWizard war nochmal an einem Fangseil befestigt. Auf diese Weise geht man sicher, dass nichts auf die Eisfläche oder im schlimmsten Fall einen Spieler stürzen kann, auch wenn sich ein Befestigungsarm lösen sollte.




Beim Viertelfinale zwischen Deutschland und Kanada hatte ich den Bildwinkel allerdings noch viel zu weit aufgefasst. Aus gut 40 Metern Höhe wirken Eishockeyspieler und Puck dann doch deutlich kleiner als sie in Wirklichkeit sind. Aber aus Fehlern lernt man bekanntlich und so stellte meine Kollegin Monika ab dem Halbfinale die Kamera dann deutlich enger ein. Und spätestens beim Finalspiel zwischen Kanada und Schweden zahlte sich die Installation dann endgültig aus.


Ich selbst saß mit zwei Kameras hinter der Bande am nördlichen Tor. Wenn sich die Action auf das südliche Tor verlagerte löste ich die Remote mit einem PocketWizard aus. Aufgrund der dicken Plexiglasscheiben ist es ohnehin fast unmöglich scharfe Fotos von der anderen Seite des Spielfeldes aufzunehmen. Um keine wichtige Szene zu verpassen, saß Monika deshalb auf der Tribüne mit freier Sicht auf die gesamte Eisfläche.


Da es nach drei Dritteln und Verlängerung immer noch Unentschieden stand, wurde der Sieger der Partie im Penaltyschießen ermittelt. Der schwedische Torhüter Henrik Lundqvist, der schon während der Partie überragend gehalten hatte, stand dabei im Tor, das unsere Remotekamera im Blick hatte.


Als Lundqvist schließlich den entscheidenden Penalty hielt, wurde er von seinen Teamkameraden in einer Jubeltraube begraben – und ich hielt fleißig den Auslöser der Remote gedrückt. Nach der Siegerehrung war es dann schon fast 1:00 Uhr morgens als ich endlich wieder auf den Catwalk konnte um die Speicherkarte aus der Remotekamera zu holen und die ganze Konstruktion abzubauen. Rund 1400 Bilder befanden sich auf der Speicherkarte, neben spannenden Torszenen auch ein perfektes Foto des Schlussjubels.



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